Urlaubszeit ist Zeckenzeit

Der Sommerurlaub steht vor der Tür und wer ihn nicht ausschließlich am Strand verbringen möchte, sollte sich Gedanken über Zecken machen.

Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere und sind auf Nahrungssuche sobald die Temperaturen über 8°C steigen. Der bevorzugte Lebensraum sind hohe Gräser und Büsche, vor wo aus sie bei Kontakt mit Mensch oder Tier abgestreift werden. Dann wandern sie auf dem Körper zu gut durchbluteten Stellen wie zum Beispiel zu den Kniekehlen, den Armbeugen oder der Leistengegend, wo sie ihren Wirt stechen und beginnen Blut zu saugen. Der Stich allein ist ungefährlich, allerdings können Zecken durchaus Erreger schwerer Krankheiten übertragen.

Was mache ich, wenn ich eine Zecke entdecke?

Prinzipiell sollten sich alle nach einem Aufenthalt in Wald und Wiese gründlich nach Zecken absuchen. Wenn die Zecke bereits saugt, sollte sie sehr vorsichtig mit Hilfsmitteln wie einer Zeckenzange, Pinzette oder Zeckenkarte entfernt und die Einstichstelle anschließend gut desinfiziert werden. Wichtig dabei ist, nicht den Körper der Zecke zu quetschen. Daserhöht die Gefahr der Übertragung von Krankheitserregern. Man sollte auch nicht versuchen die Zecke mit Alkohol, Öl oder Benzin zu töten. Das löst Stress aus und erhöht so die Gefahr der Übertragung von Viren und Bakterien.

Generell gilt es, die Zecke so schnell wie möglich zu entfernen, da FSME-Viren bereits in den ersten Stunden nach dem Stich übertragen werden, Borreliose-Erreger hingegen erst nach etwa 12 Stunden.

Woran erkenne ich FSME oder Borreliose?

Bis zu 1 % der Zecken in Deutschland übertragen FSME-Viren, Auslöser der FrühSommerMeningoEnzephalitis. Seit diesem Jahr werden auch drei Landkreise im Süden von Brandenburg als Hochrisikogebiet eingestuft, ebenso wie Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen, Teile von Thüringen, Hessen und Rheinland-Pfalz. Bei einer Infektion mit dem FSME-Virus treten bei etwa einem Drittel der Infizierten nach zwei Wochen grippeähnliche Symptome auf. In den meisten Fälle ist damit die Erkrankung überstanden. Bei etwa 10 % der Erkrankten kommt es nach weiteren zwei bis drei Wochen zu einem zweiten Schub mit hohem Fieber, starken Schmerzen, Übelkeit, Schwindel und Lichtempfindlichkeit. Diese Symptome weisen auf eine Hirnhautentzündung hin, in schweren Fällen kann sich diese Infektion auch auf Gehirn und Rückenmark ausbreiten. Behandelt werden können nur die Symptome, nicht die Krankheit selbst, weshalb die vorbeugende Impfung gegen FSME bei einem Aufenthalt in den entsprechenden Regionen empfohlen wird.

Weitaus häufiger kann es zu einer Infektion mit Borreliose kommen, denn ca. 35 % der Zecken in Deutschland sind Überträger von Borrelien. Zu den deutlichsten Symptomen einer Borreliose gehört das so genannte Erythema migrans, eine ringförmige Rötung mit heller Stelle in der Mitte, das nicht immer in direkter Umgebung des Zeckenstichs auftreten muss. Diese Hautveränderung kann nach drei bis 30 Tage auftreten, weshalb vor allem im Monat nach dem Zeckenstich besonders auf Auffälligkeiten geachtet werden soll. Weitere Symptome können Kopfschmerzen, Schwellung der Lymphknoten und Muskelschmerzen sein. Auch nach einem halben Jahr kann es noch zu Lähmungserscheinungen im Bereich des Erythems kommen. Eine Therapie mit Antibiotika sollte so früh wie möglich (bei Auftreten von Symptomen) begonnen werden.

Wie kann ich mich vor Zeckenstichen schützen?

Vor einem Zeckenstich kann man sich schützen durch das Tragen heller, enger und geschlossener Kleidung. Auch chemische Wirkstoffe in Insektensprays bieten einen gewissen Schutz, allerdings hält dieser nicht lang an.

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Für weitere Informationen: zecken.de

Quelle: Pädiatrische Pharmazie, DAV 2019.